Unsere aktuellen Projekte
Ausgangslage:
Brasilien ist ein Land
der Gegensätze. Ungeheuerer
Reichtum und Überfluss auf der einen Seite und
bitterste Armut und Not auf der anderen Seite stehen
sich gegenüber. Für jeden Christen stellt
sich hier die Frage, wie man von der Liebe Gottes
angesichts des Elends der Armen und der Ungerechtigkeiten
in der Welt sprechen kann. Papst Johannes-Paul II.
hat in diesem Zusammenhang immer wieder von der "Option
für die Armen"
als vorrangiger Aufgabe der Kirche gesprochen.
Die Arbeit der Coroatá-Stiftung
zielt darauf ab, die Lebensbedingungen
der Menschen in der Diözese Coroatá langfristig
und nachhaltig zu verbessern.
Wir wollen die Menschen befähigen, ihr Leben
frei und eigenverantwortlich zu gestalten. Zugleich
wollen wir ein Beispiel gelebten christlichen Glaubens
geben, um die Menschen in Coroatá zu ermutigen,
selbst untereinander Solidarität zu üben.
Wir verstehen unser Handeln auch als Teil der Missionstätigkeit
der katholischen Kirche und wollen diese dadurch stärken.
Die entscheidenden Voraussetzungen,
um diese Ziele zu erreichen, sind:
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eine gute
Erziehung und Bildung, die neben den notwendigen
Grundkenntnissen in den unterschiedlichen Wissensgebieten
den Menschen auch christliche und ethische Werte
vermittelt und sie über ihre staatsbürgerlichen
Rechte und Pflichten aufklärt |
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freie und
unabhängige Kommunikationsmittel und Medien,
die die Menschen unparteiisch und verantwortlich
informieren und sie zur aktiven Teilnahme am politischen
und gesellschaftlichen Leben ermutigen |
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die Sicherung
des Existenzminimums und die Verbesserung
der körperlichen und geistig-seelischen Gesundheit
der Menschen |
Die Coroatá-Stiftung fördert
daher Projekte auf diesen drei Gebieten.
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Die Direktorin
Maria Baiano besucht eine Klasse |
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Unterricht
im Colégio Diocesano in Coroatá |
1. Diözesanschule „Colégio
Diocesano de Coroatá”
Seit über 20 Jahren besteht in
Coroatá die Diözesanschule als kirchliche
Privatschule. An dieser Schule werden zur Zeit
ca. 650 Schüler unterrichtet. Die Schule will
nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch christliche
und ethische Werte sowie politische Bildung vermitteln.
Für ihr herausragendes pädagogisches Konzept
und das Engagement ihrer Lehrer wurde sie bereits
von der UNESCO ausgezeichnet.
Die Schule finanziert sich über Schulgeld und
Spenden. Die eigenen Einnahmen der Schule reichen
nur aus, um den laufenden Unter-richtsbetrieb zu finanzieren.
Folgende Maßnahmen zur Verbesserung
und Erweiterung des Lehrangebots sind dringend erforderlich:
a) Die Schule verfügt bisher
über keine speziellen Unterrichtsräume
für Naturwissenschaften. Der Umbau und
die Einrichtung entsprechender Räume für
Physik, Chemie und Biologie kostet jeweils mindestens
15.000 €.
b) Eine weitergehende berufsqualifizierende
Ausbildung ist bisher in Coroatá nicht
möglich. Dafür müssten in einem zweiten
Stockwerk völlig neue Räume geschaffen werden.
Gemäß dem vorliegenden Investitionsplan
belaufen sich die Kosten auf ca. 65.000 €. Eine
derartige Erweiterung des Lehrangebots würde
auch denjenigen Schülern, die aus finanziellen
Gründen nicht an einer auswärtigen Universität
studieren können, die Chance eröffnen, eine
existenzsichernde Berufstätigkeit finden zu können.
c) Patenschaften
und Austauschprogramme
mit deutschen Schulen, um das gegenseitige Verständnis
zu fördern und Möglichkeiten zur Verbesserung
des bisher sehr unzureichenden Fremdsprachenunterrichts
zu eröffnen.
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Politischer
Kampf um die Rechte der Armen |
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Prov. Unterrichtsraum
für Landvertriebene Kinder |
2. Stipendien zum Studium an einer auswärtigen
Universität für besonders begabte und bedürftige
Schüler
Aufgrund der Armut ihrer Eltern bleibt
es für viele auch hoch begabte farbige junge
Brasilianer ein Traum, an einer Universität studieren
und dadurch einen Beruf erreichen zu können,
welcher ein höheres Einkommen und gesellschaftlichen
Einfluss ermöglicht. Da wir glauben, dass es
für die Beseitigung der politischen und wirtschaftlichen
Ungerechtigkeiten in Brasilien unabdingbar ist, dass
aus den armen Bevölkerungsschichten stammende
und im christlichen Geist erzogene
junge Brasilianer in Führungspositionen gelangen
können, haben wir uns entschieden, durch Stipendien
auch das Studium einzelner gezielt zu fördern.
Je nach Studiengang betragen die Kosten jährlich
zwischen 2400 und 3000 €.
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Das Sendegebäude
von Radio Educativa |
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In der Radiosendung
beim Interview |
3. Rádio Educativa FM 106,3
Im Sommer 2003 wurde das Diözesanradio
„Rádio Educativa FM
106,3“ in Coroatá gegründet.
Im Januar 2004 wurde dann die Genehmigung für
den dauerhaften regulären Sendebetrieb erteilt.
Das Radio erreicht zur Zeit etwa 200.000 Menschen.
Das tägliche Programm umfasst kirchliche Sendungen,
Nachrichten und politische Information, Bildungs-
und Gesundheitsprogramme sowie Kultur- und Musiksendungen.
Großer Wert wird darauf gelegt, dass sich die
Hörerinnen und Hörer auch aktiv am Programm
beteiligen können.
Der Radiosender hat eine herausragende Bedeutung als
unabhängiges Kommunikations-
und Informationsmedium, da im Staat Maranhão
mehr als 80 Prozent der Kommunikationsmittel in den
Händen der herrschenden Familien sind.
Dank der von unserer Stiftung gewährten
Zuschüsse und des Engagements der Mitarbeiter
trägt sich das Radio inzwischen hinsichtlich
der laufenden Betriebs kosten selbst. Um die Folgekosten
möglichst gering zu halten, ist beabsichtigt,
die Reichweite des Radiosenders dadurch zu vergrößern,
dass mit bereits be-stehenden Lokalradios Kooperationsvereinbarungen
geschlossen werden und jene dann Teile des Programms
übernehmen und ausstrahlen.
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Das Büro
von Coroatanet |
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und das Team
von Coroatanet |
4. Coroatanet
Im Jahr 2005 wurde Coroatanet gegründet,
um Internetdienstleistungen der
Diözese Coroatá, ihren Einrichtungen
und den Bürgern von Coroatá zur Verfügung
zu stellen. Coroatanet ermöglicht den Internetzugang
in Breitband über Funk. Für die Verbindung
zum einzigen Netzbetreiber der Region muss Coroatanet
eine ziemlich hohen Miete zahlen, welche die Hälfte
der laufenden Kosten ausmacht. Coroatanet rüstet
dann die Kunden mit den entsprechenden Empfangs- und
weiteren technischen Geräten aus. Die eigene
Sendeleistung beträgt zwei MB. Derzeit hat Coroatanet
vier bezahlten Mitarbeiter und eine ehrenamtliche
Mitarbeiterin.
Coroatanet ist nicht auf Gewinnerzielung
ausgerichtet, sondern will möglichst vielen Menschen
in Coroatá preiswert und in guter Qualität
den Zugang zum Internet ermöglichen.
Damit Coroatanet von äußeren Zuschüssen
unabhängig wird, sollen die Betriebsräume
umgebaut werden, so dass ein kleiner Verkaufsraum,
in welchem die für den Internetzugang und die
Internetnutzung erforderliche Geräte angeboten
werden, eingerichtet werden kann. Außerdem sollen
zwei Computerarbeitsplätze geschaffen werden,
an denen Personen, die zu Hause keinen Internetzugang
haben, gegen Entgelt das Internet nutzen können.
Der erforderliche Umbau und der Warenbestand kosten
ca. 10.000 €.
Den Internetauftritt findet
man unter www.coroatanet.com.br
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Lehmhütten
in den Randbezirken von Coroata |
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Beutel mit
Grundnahrungsmitteln |
5. Grupo solidário à vida
Bereits im Jahre 2002 schlossen
sich Christen in Coroatá zu einem
Solidaritätsverein
zusammen, um als Zeichen christlicher Nächstenliebe
Not leidende alte Menschen, Kinder und Familien, die
in den Randbezirken von Coroatá und in den
kleinen umliegenden Dörfern wohnen, zu unterstützen.
Diese Menschen leben in einfachsten Lehmhütten
mit spärlicher Einrichtung unterhalb des Existenzminimums.
Diese ganz Armen erhalten regelmäßig
kleine Beutel mit Grundnahrungsmitteln.
In Einzelfällen konnten durch den Verein auch
schon Brunnen gebaut werden, um die Versorgung mit
gutem Trinkwasser zu sichern. Da die Mitglieder des
Solidaritätsvereins selbst nur über ein
geringes Einkommen verfügen, sind sie darauf
angewiesen, die zu verteilenden Güter ihrerseits
als Spende zu erhalten. Wir haben dem Verein zugesagt,
ihn zu diesem Zweck monatlich mit 100 € zu unterstützen.
Außerdem benötigt der Verein dringend einen
digitalen Fotoapparat und eine digitale Kamera, um
seine Tätigkeiten dokumentieren und anschließend
vor Ort bei den Geschäftsleuten um Spenden werben
zu können.
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Eine dem hl. Franziskus geweihte
Kapelle
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Viele Plätze
bietet die Kapelle im Innern |
6. Bau von Kapellen in Randbezirken
von Coroatá
In ganz Brasilien breiten sich immer
mehr protestantische Sekten
und selbst ernannte Kirchen aus, die häufig aus
den USA finanziell unterstützt werden. So entstehen
auch in Coroatá immer mehr Versammlungsräume
dieser religiösen Gemeinschaften. Mit großartigen
Versprechungen werden Gläubige aus der katholischen
Kirche abgeworben und anschließend genötigt,
Teile ihres geringen Einkommens den "Kirchenführern
" abzugeben.
Um dieser unheilvollen Entwicklung
entgegenzuwirken, ist es erforderlich, dass die katholische
Kirche möglichst nahe bei
den Menschen ist und dort, wo sie leben, mit
ihnen auch Gottesdienst feiern kann. Zur Dompfarrei
gehören in Coroatá etwa 60.000 Menschen,
von denen ein Großteil in abgelegenen Stadtvierteln
oder in ländlichen Gemeinden lebt. Diese Menschen
sind entweder gar nicht in der Lage, zu den Gottesdiensten
in die Kathedrale zu kommen oder der Weg ist ihnen
zu beschwerlich.
Aus diesem Grund ist geplant, unter
Beteiligung der jeweiligen Gemeindemitglieder Kapellen
für die Gottesdienste zu bauen. Je nach
Größe kostet eine solche Kapelle zwischen
5.000 € und 7.500 €. Auf Grund der Armut
der dort leben-den Menschen besteht ihr Eigenbeitrag
vor allem in der aktiven Mithilfe beim Bau, für
die Baumaterialien werden aber dringend Zuschüsse
benötigt.
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