Coroatá-Stiftung
Hilfe für die Diözese Coroatá im Nordosten Brasiliens
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Politische und soziale Situation in Maranhao

Seit mehr als 50 Jahren wird der Staat Maranhao von einer Oligarchie weniger reicher Familien beherrscht. An erster Stelle sind hier die Familie Sarney, zu der der Ex-Präsident Brasiliens José Sarney gehört, und in Coroatá die Familie Murad zu nennen. Diese Familien halten die gesamte politische, wirtschaftliche und Medienmacht in ihren Händen. Die maßgeblichen Stellen in der Staats- und Kommunalverwaltung sind mit ihren Anhängern und Günstlingen besetzt. Die Justiz ist zwar formal unabhängig, in Wirklichkeit bindet sie sich jedoch ebenfalls an die Interessen der wenigen Reichen. Die Instrumente demokratischer Partizipation werden weitgehend manipuliert und neutralisiert.

Der Nordosten Brasiliens wird mit Recht als das Armenhaus Brasiliens bezeichnet. Der Staat Maranhao, in dem die Diözese Coroatá liegt, nimmt in den Statistiken zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Brasiliens stets den letzten Platz ein.

Prozession zum Fest des leidenden Jesus
 
Versammlungshaus einer Basisgemeinde
Prozession zum Fest des leidenden Jesus
Auf dem Juni-Fest der Diözesanschule
     
Primitive Landwirtschaft zur Selbstversorgung
 
Landvertriebene warten auf Unterkunft-Zuteilung
Primitive Landwirtschaft zur Selbstversorgung
Landvertriebene warten auf Unterkunft-zuteilung

Die nachfolgenden Zahlen zur geografischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage im Bistum Coroatá belegen das oben Gesagte:

1. Die Diözese Coroatá:
Lage: Nordost-Brasilien, Bundesstaat Maranhao, 4° südliche Breite.
Fläche: 18.744 km²
Bevölkerung: 429.775
Katholiken: 81,4 %
Pfarreien: 19
Basisgemeinden : 877

2. Die Bevölkerung im Bistum Coroatá:
Ca. 68 % leben unterhalb der Armutsgrenze.
Monatseinkommen pro Kopf weniger als 80 R$ = 24 €.
Der offizielle Mindestlohn beträgt R$ 380 = 140 €.
Das Familieneinkommen liegt meist nicht über dem Mindestlohn.
Bis zu 60 % sind Analphabeten oder funktionelle Analphabeten, die nur ihren Namen schreiben können.
Die Arbeitslosenquote liegt über 50 %.
Die Mehrheit der Erwerbstätigen lebt von Gelegenheits- und Saisonarbeiten und ist wirtschaftlich völlig von Großgrundbesitzern oder städtischen Einrichtungen abhängig.
Mindestens zwei Drittel der Landbevölkerung besitzen kein eigenes Land.
Außerhalb der Städte besteht keine qualifizierte medizinische Versorgung.
Im Bistum Coroatá waren 2003 1135 Familien von Landvertreibung betroffen.

3. Die Kinder im Bistum Coroatá:
35 % leiden an Unter- oder Mangelernährung.
30 % besuchen keine oder nur unregelmäßig eine Schule.
10 % leben als Straßenkinder ohne festes Zuhause.

© Coroatá-Stiftung
C.-J. und Dr. K.-B. Baller

E-Mail : kbballer@t-online.de

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